citybahnhof ulm

1. Preis
Axel Hummert Architekten BDA/ Dortmund,
Hullak Rannow Architekten/ Ulm

Bewertung Preisgericht:

Die Arbeit überzeugt in der städtebaulichen Konzeption einer stadtraumbestimmenden, hallenartigen Glasüberdachung der Straßenbahnhaltestellen, durch die das verkehrsfreie Bahnhofsvorfeld als Platzraum definiert wird.
Zwei niedrige Glasbauten über den notwendiger Rampen und Abgängen zur Ebene -1 sowie eine Wasserfläche, die das südliche Ende des Platzes langfristig als Aufenthaltsort definiert, gliedern und ordnen die Platzfläche ohne trennende Wirkung.
Hinsichtlich Flächenordnung, Verkehrsangaben, Barrierefreiheit und Nutzungszuordnungen erfüllt der Entwurf alle gestellten Anforderungen, allerdings ist die vorgeschlagene mittige Hauptquerung der Straßenbahnhaltestellen nicht barrierefrei.
Ein überzeugender Vorschlag sind die gläsernen Lichtwürfel, die das Tageslicht in die Tiefgeschosse lenken, in den Nachtstunden Lichtwürfel sind und mit der möglichen optischen, farblichen oder informativen Gestaltung zusätzliche künstlerische Interpretation erlauben.
Ob die einzeilige Baumreihe vor dem Bahnhofsgebäude als Begrünung ausreichend Kraft hat, ist zu hinterfragen. Es wird anerkannt, dass die Bäume so gesetzt sind, dass sie eine spätere Bahnhofsneubebauung nicht wesentlich behindern.
Die Überdachung der Straßenbahngleise mit einer geschwungenen, gläsernen Dachkonstruktion bedeutet eine Aufwertung der Haltestellen auch als Aufenthaltsbereich und ist konstruktiv und gestalterisch gut gelöst.
Besonders gut ist die Lichtkonzeption, die die architektonischen Elemente des Entwurfs als Lichtquellen in das Beleuchtungskonzepts einbezieht und eine ausgesprochen städtische Raumwirkung schafft.
Die Gestaltungsaussagen zum Stadtboden sind nur marginal dargestellt. Zusammenfassend zeichnet sich der Entwurf dadurch aus, dass er sich auch im Hinblick auf eine heute noch nicht absehbare neue Randbebauung in seiner kräftigen und ruhigen stadträumlichen Gesamtkonzeption behaupten kann.

< zurück